Die Schlinge für die Telekom zieht sich enger. Wie nun durch die Bundesnetzagentur ans Licht kam, wird die Telekom auch hauseigene Dienste drosseln müssen. Zwei Diskussionen hat die Telekom entfacht, als sie die Pressemitteilung veröffentlichten, in der sie ankündigte, dass sie ab 2016 die Internettarife mit Volumenbegrenzung gestalten wollten.
Zum einen fragten sich viele Nutzer zu Recht, ob Traffic wirklich so teuer ist, wie uns die Telekom glauben machen will. Zum anderen inwiefern es ein Verstoß gegen die Netzneutralität ist, wenn die Telekom eigene Dienste – so wie Entertain – aus dem Volumen ausnimmt. Die erste Frage haben schon viele Experten beantwortet: Traffic kostet fast nichts. Hier hat uns die Telekom an der Nase herumgeführt. Die zweite Frage wird nun durch die Bundesnetzagentur geklärt. Hier mussten die Verantwortlichen der Telekom einige Fragen beantworten, die sich damit befassten, ob Entertain-Dienste für sich eine Besonderheit darstellen. Das tun sie zu einigen Teilen nicht. Jetzt wird es etwas komplizierter.
Neben Fernsehen bietet die Telekom auch ein VoD-Portal an. Dort kann man Serien und Filme auf Abruf sehen. Damit unterscheidet es sich nicht von anderen Anbietern, deren Traffic jedoch in die Volumenrechnung mit einbezogen wird. Die Telekom sieht sich nun also gezwungen, auch eigene Angebote zu drosseln und das macht die eigenen Dienste für Kunden uninteressanter. Während das Kartellamt noch verständnisvoll reagiert, schaut die Bundesnetzagentur kritisch auf das Vorhaben der Telekom.
Wie es weitergeht, werden nun die nächsten Wochen zeigen. Eins ist jedoch klar: Je intensiver die Telekom-Dienste von der Drosselung betroffen sind, desto weniger profitiert die Telekom davon. Der Plan, die eigene Marktdominanz auszunutzen geht gerade anscheinend nach hinten los.
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